Beim Gemüse lohnt es sich doppelt, an die Biene zu denken. Denn die Auswahl der richtigen Pflanzen in und um die Gemüse- oder Kräuterbeete
hilft nicht nur den Bienen, sondern kann auch den Ertrag und die Qualität der Ernte steigern.
Es gibt allerdings viele Kräuter und Gemüsesorten, die vor der Blüte geerntet werden und die man normalerweise nicht blühen lässt. Mit den
folgenden Tipps kann man aber ganz einfach auch im Gemüsegarten ein dauerhaftes Nahrungsangebot für Bienen schaffen.
Blühende Gemüsesorten für den Bienengarten:
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Kürbisgewächse und Zucchini: Die großen Blüten von Zucchini und Kürbis werden nicht nur von
Honigbienen, sondern besonders gerne auch von Wildbienen besucht.
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Ackerbohne und Feuerbohne: Bohnen blühen sehr früh. Im bienenfreundlich angelegten Garten mit vielen
Blühpflanzen kann man besonders viele Bohnen ernten, da der Ertrag sich durch Bienenbestäubung stark steigert.
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Geheim-Tipp Zwiebel und Lauch: Zwiebel- und Lauchblüten sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind auch
bei Honigbienen und Wildbienen beliebt.
Weitere Gemüsesorten, die sich als Bienenweide eignen: Spargel, Zuckermais, Artischocke (ist zweijährig und
wächst erst im zweiten Jahr auf bis zu zwei Meter Höhe), Brokkoli, Chicorée
Das sollte man beachten: Pflanzen, die man normalerweise vor der Blüte erntet, einfach nur zu einem Teil
abernten. Die restlichen bleiben im Beet und dürfen in Ruhe blühen und Bienen anlocken.
So entsteht ein bienenfreundliches Kräuterbeet:
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Mediterrane Kräuter: Thymian, Oregano, Rosmarin oder Salbei werden von Bienen dankend angenommen und
gedeihen besonders gut an trockenen und sonnigen Standorten.
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Bienenmagnete Doldenblütler: Dill, Petersilie, Liebstöckel und Koriander blühen in gelben oder weißen
Dolden und werden gerne von Bienen besucht, wenn man sie blühen lässt.
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Geheim-Tipp Borretsch: Borretsch (oder Gurkenkraut) wird heute nur noch selten angepflanzt. Dabei ist
das einjährige Kraut bei Bienen sehr beliebt. Es eignet sich für Salate, als Gemüse und ist Bestandteil der Grünen Soße in der hessischen Regionalküche. Täglich sollte man Borretsch aber
wegen des Gehalts an Alkaloiden nicht essen.
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Bärlauch: Der Bärlauch blüht früh und gedeiht nicht nur in Wäldern, sondern auch an schattigen
Standorten im heimischen Garten (zum Beispiel unter Büschen oder Bäumen).
Weitere Kräuter, deren Blüten bei Bienen beliebt sind: Zitronenmelisse, Pfefferminze, Gewürzfenchel,
Schnittlauch, Löwenzahn (eignet sich gut für Salat!), Bohnenkraut, Lavendel, Kümmel, Kapuzinerkresse, Ringelblume
Das sollte man beachten: Die meisten Kräuter sollte man zum Verzehr vor der Blüte ernten. Deshalb am besten
gleich mehr anpflanzen, sodass man einen Teil vor der Blüte ernten und den Rest zur Blüte kommen lassen kann.
Artenvielfalt in und um Gemüsebeete schaffen:
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Beetumrandungen: Statt Mäuerchen, Zäunen oder blütenlosen Beeteinfassungen (zum Beispiel stark
zurückgeschnittener Buchsbaum) eignen sich auch Thymian oder Lavendel. Beide sind mehrjährig und lassen sich gut zurückschneiden. Auch einjährige Blumen wie die Kapuzinerkresse und
niedrigbleibende Sorten der Feuerbohne geben schöne und nektarreiche Beetumrandungen ab.
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Gründüngung: Für freie Beete ist die Gründungung ideal. Damit lässt sich nicht nur der Boden
verbessern. Wählt man gute Bienenweiden aus, profitieren auch die Bestäuber davon. Die Pflanzen einfach wachsen lassen und später mulchen. Es eignen sich zum Beispiel Senf, Tagetes,
Inkarnatklee oder ganz besonders Phacelia, die auch Bienenweide oder Bienenfreund genannt wird.
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Gemüse mit Blumen kombinieren: Um Lücken im Beet zu füllen, eignen sich einjährige Blumenmischungen,
zum Beispiel mit Tagetes, Kornblume oder Klatschmohn, oder Sommerblumen wie Ringelblume, Sonnenblumen oder Zinnien.
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Quelle : garten.schule